Hauttumore

Nicht jeder Hauttumor ist unweigerlich sofort Hautkrebs

Die Hauttumore im Gesichts-, Kopf- und Halsbereich haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Auch wenn das Wort "Tumor" oft fälschlicherweise direkt mit Krebs gleichgesetzt wird und eigentlich zunächst nur Geschwulst bedeutet, so sollte doch schnellstmöglich eine ärztliche Diagnose gestellt werden. Es wird zwischen gutartigen und bösartigen Neubildungen unterschieden. Bei bösartigen Hautveränderungen besteht unmittelbarer Handlungsbedarf, aber auch gutartige Hautveränderungen können häufig störend sein z.B. beim Kämmen, Rasieren oder sie stellen ein kosmetisches Problem darstellen. In beiden Fällen stellen Hauttumore im Gesichts-, Kopf- und Halsbereich besondere chirurgische und ästhetische Anforderungen an

Zu den gutartigen Veränderungen, die häufig auftreten gehören:

Naevuszellnavus NZN (Muttermal)
Verruca vulgaris (Warze)
Fibrom (bindegewebiges Hautanhangsgebilde)
Lentigo seniles (Alterfleck)
Hämagiom (Blutschwamm)

Zu den bösartigen Veränderungen gehören:

Basaliom (weißer Hautkrebs)
aktinische Keratose
Karzinom
Melanom (schwarzer Hautkrebs).
Der weiße Hautkrebs (Basaliom) oder heller Hautkrebs (aktinische Keratose) zeigen häufig eine rauhe Oberfläche und bilden manchmal einen charakteristischen wulstigen Rand.
Nur in ganz seltenen Fällen und bei großen Veränderungen bilden diese bösartigen Tumore Tochtergeschwülste. Da sie aber lokal aggressiv wachsen, sollten sie in jedem Fall entfernt werden. Das klassische Verfahren ist die operative Entfernung. Das entfernte Gewebe wird markiert und mikroskopisch untersucht, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen und um festzustellen, ob das krankhafte Gewebe vollständig entfernt wurde.

Bei der Entfernung der Hauttumoren am Kopf und im Gesichtsbereich gilt es für den Chirurgen einige Besonderheiten zu beachten. Nach der chirurgischen Entfernung entsteht ein mehr oder weniger großer Defekt in der Haut, der kosmetisch unauffällig gedeckt werden soll. Die Haut im Gesicht zeichnet sich durch eine vielfältige Textur (unterschiedliche Porengröße, Farbe usw.) und unterschiedliche Dicke aus. Die mimische Muskulatur, die es nur im Gesicht gibt, ist mit der Haut verbunden, dadurch läßt sie sich schlecht verschieben. Um trotzdem einen spannungsfreien Wundverschluss und eine schöne Narbe zu erzielen, muss sie großflächig gelöst werden. In der Regel wird versucht die Haut aus der Umgebung in den Defekt zu legen. Bevor eine aufwändige Defektdeckung durchgeführt werden soll, müssen die Schnittränder tumorfrei sein. D. h. die chirurgische Defektdeckung erfolgt in einer zweiten Sitzung. Gelegentlich ist eine Hauttransplantation oder die offene Wundheilung die beste Methode.
In den meisten Fällen können diese Operationen ambulant mit lokaler Betäubung durchgeführt werden. Selten ist eine Sedierung (Dämmerschlaf) oder eine Vollnarkose notwendig.
Die gutartigen Veränderungen lassen sich ggf. mit dem Laser entfernen. Nach 8 bis 10 Tagen werden die Fäden entfernt und das Ergebnis der mikroskopischen Untersuchung besprochen. Sind die Tumorzellen randbildend, muss noch einmal nachoperiert werden, um die Reste zu entfernen. Regelmäßige Nachkontrollen beim Hautarzt sind wichtig, um frühzeitig eventuell auftretende Rezidive zu erkennen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.weisserhautkrebs.de