Die Behandlung der Parodontitis
Eine rechtzeitige und richtige Behandlung der Parodontitis ist sehr wichtig. Wird die sie nicht richtig behandelt, kann Zahnverlust und damit ästhetische und funktionelle Beeinträchtigungen folgen.Häufig gestellte Fragen zur Parodontitits
1Wie stellen wir die Krankheit fest?
Zunächst überprüfen wir den Zustand Ihres Zahnfleischs rein optisch. Mit einer Sonde können wir die Tiefe der Zahnfleischtaschen messen – die Werte erlauben uns eine Einschätzung, ob bei Ihnen eine Parodontitis vorliegt bzw. in welchem Stadium sich die Krankheit befindet.
Bei Auffälligkeiten ist es ratsam, die Defekte am Zahnhalteapparat durch eine Röntgenuntersuchung genau darzustellen. In vielen Fällen hilft eine Analyse der Bakterienbesiedlung – durch einen „Keimtest" lassen sich die Keime, die die Parodontitis verursacht haben, klar definieren und dann ganz gezielt bekämpfen.
Nach der Bewertung Ihrer individuellen Situation schlagen wir Ihnen dann einen sorgfältig ausgearbeiteten Therapieplan vor. Ganz wichtig ist auch eine umfassende Beratung zur Mund- und Zahnhygiene – die erste Maßnahme gegen Parodontitis sollte die Professionelle Zahnreinigung sein, die wir Ihnen grundsätzlich in regelmäßigen Abständen empfehlen. Und selbstverständlich Ihr regelmäßiger Vorsorgetermin in unserer Praxis.
2Welche Behandlungsschritte gibt es?
Parodontitis ist keine „schnelle“ Krankheit. Sie entwickelt sich langsam und schleichend, und sie ist mit einer „schnellen Behandlung“ nicht zu beseitigen. Je nach Stadium müssen Sie sich auf mehrere Behandlungsschritte einstellen. Außerdem müssen Zahnarzt und Patient eng zusammenarbeiten. Die häusliche Mund- und Zahnhygiene ist ebenso wichtig wie die Behandlungsschritte in unserer Praxis. Und für einen langfristigen Behandlungserfolg sind regelmäßige Termine zur Professionellen Zahnreinigung (PZR) unverzichtbar.
In der ersten Phase der Behandlung, der Hygienephase, entfernen wir mit einem speziell geformten Instrument oder einem Ultraschallgerät die Beläge und Bakterien an den Zähnen – auch unterhalb des Zahnfleischrands. Der Zahn wird geglättet und so eine erneute Ansiedlung von Keimen erschwert. Um Ihnen eine unbeschwerte Behandlung zu ermöglichen, kann eine lokale Schmerzausschaltung sinnvoll sein.
Eine zusätzliche Keimbekämpfung durch die so genannte „Photo-aktivierte Therapie“ hat sich ebenfalls bestens bewährt: Ein harmloser Farbstoff wird auf die betroffenen Stellen aufgebracht und durch Licht aktiviert – und wirkt so ganz gezielt gegen Entzündungen, Bakterien und Viren.
3Was tun wir bei fortgeschrittener Parodontitis?
Ist die Krankheit schon weiter fortgeschritten, dann kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Zahnfleischtaschen sehr tief sind. Sie werden chirurgisch geöffnet und der Zahn wird gründlich von Belägen befreit. Der Einsatz von Antibiotika kann die Anzahl gefährlicher Keime zusätzlich reduzieren.
Ist der Kieferknochen rund um den Zahn geschädigt und fehlt einem Zahn der sichere Halt, dann muss behutsam neuer Knochen aufgebaut werden – entweder aus körpereigenem Knochen oder mit Knochenersatzmaterialien. Auf längere Sicht wird die Zahnwurzel wieder von festem Knochengewebe umgeben und findet wieder Halt. Das Weichgewebe, das Zahnfleisch, kann sich wieder regenerieren.
Auch hier ist die Nachsorge von großer Bedeutung. In regelmäßigen Abständen sollten Sie bei uns zur Kontrolle vorbeikommen, damit der Erfolg auf Dauer erhalten bleibt.
4Entzündungen an Implantaten – was tun?
Implantate sind heute erste Wahl bei der Versorgung mit ästhetisch anspruchsvollem Zahnersatz. Millionen von Implantaten werden weltweit gesetzt – in einem kleinen chirurgischen Eingriff, der Erfolgsraten nahe 100 % erreicht. Wie bei der natürlichen Zahnwurzel kann es auch bei einem Zahnimplantat zu einer Entzündung kommen – wir sprechen dann von einer Periimplantitis.
Auch hier liegt die Ursache meistens bei bakteriellen Belägen, die zu einer Entzündungen des Zahnfleischs führen. Wird dies nicht behandelt, kann es zu Knochenabbau um das Implantat herum kommen, im schlimmsten Fall führt dies zum Verlust eines Implantats. Eine Verwandtschaft zur Parodontitis ist also durchaus vorhanden.
Die Empfehlungen sind entsprechend auch ähnlich: Konsequente Mundhygiene, vorbeugende regelmäßige Kontrolluntersuchungen und die Professionelle Zahnreinigung in unserer Praxis. Im akuten Fall helfen wir Ihnen mit sanfter Reinigung der Implantatoberfläche, um hier sicher den Knochenabbau zu stoppen und das Implantat zu erhalten.